Der kleine Unterschied und seine Folgen für die Kommunikation
Mit ca. 3 Jahren erkennen sich die meisten Kinder aufgrund der körperlichen Merkmale als Junge oder Mädchen und beginnen, sich beim Spiel in Jungen- oder Mädchengruppen zusammenzufinden. Diese Zusammenschlüsse finden unabhängig von gendersensibler Pädagogik statt und richten sich unter anderem danach, mit welcher Kommunikationsweise sich das einzelne Kind wohler fühlt.
Denn „männliche“ und „weibliche“ Kommunikations- und Verhaltensmuster können sich gravierend unterscheiden. Genetische, hormonelle und Umwelteinflüsse führen zwar zu unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Individuen, die weitere Geschlechter und „untypische“ Muster beinhalten können, doch treffen die polaren Muster aufeinander, führt das regelmäßig zu Missverständnissen.
Dies wirkt sich in der pädagogischen Praxis vor allem in den Interaktionen „weiblicher“ Fachkräfte mit „männlichen“ Kindern aus. Ohne es zu wissen bzw. zu wollen, verursachen die betreffenden Fachkräfte so manches Mal selbst:
- dass ihnen nicht zugehört wird bzw. sie nicht verstanden werden
- dass noch einmal gemacht wird, was sie gerade untersagt haben
- vermeintlich provozierendes Verhalten und daraus resultierende Machtkämpfe
- Unruhe in Jungs-Spielgruppen
Hier ein Beispiel:
Eine Ablehnung / Verneinung wird in der „männlichen“ Kommunikation mit dem Unterbrechen des Blickkontaktes, dem Abwenden des Gesichts oder gar dem Wegdrehen des Oberkörpers unterstrichen. Eine „weiblich“-kommunizierende Person hält in der Regel den Blick, um zu prüfen, wie ihr Gegenüber die Ablehnung aufnimmt.
Wenn Sie also einem Jungen sagen, dass er mit etwas aufhören soll, und ihn dann weiter anschauen, versteht er das nicht als „nein“. Im Gegenteil, er fühlt sich eingeladen, die Handlung zu wiederholen. In „seiner Sprache“ braucht es die Aussage UND das Unterbrechen des Blickkontaktes, besser noch das Abwenden – eine Kleinigkeit mit großer Wirkung.
Deshalb ist in der pädagogischen Praxis neben Genderbewusstsein und der Akzeptanz von mehr als zwei Geschlechtern das Wissen um die Unterscheide in der Kommunikation wichtig.
Zu erkennen, in welcher Sprache Ihr Gegenüber kommuniziert, ermöglicht Ihnen:
- es in seiner Sprache anzusprechen
- Missverständnisse zu vermeiden
- die Beziehung zu stärken
- sich weniger angegriffen zu fühlen
- Kinder noch besser auf deren Entwicklungsweg zu begleiten
- sich mehr Respekt bei Jungen zu verschaffen
- sich selbst die Arbeit zu erleichtern
Inhalt des Seminars:
- Entdeckung der Unterschiede
- Entwicklung des Geschlechts
- Typisch weiblich / männlich (?)
- Testosteron
- Unterschiede in der Kommunikation
- Auswirkungen auf die Fachkraft-Kind-Interaktion

Seminare
Modul VII – Der kleine Unterschied und seine Folgen für die Kommunikation
Jedes Thema ist separat buchbar und verpflichtet nicht zur Teilnahme an anderen Modulen.
Datum | Kursnr. | Preis |
---|---|---|
Bremen 17.+18.11.2025 siehe Allgemeine Infos | VII-HB-2025 | 250,00 € pro Person Anmeldeschluss: 26.09.2025 Anmeldung |
Hannover 02.+03.06.2025 siehe Allgemeine Infos | VII-H-2025 | 250,00 € pro Person Anmeldeschluss: 28.04.2025 Anmeldung |
Magdeburg 16.+17.06.2025 siehe Allgemeine Infos | VII-MD-2025 | 250,00 € pro Person Anmeldeschluss: 12.05.2025 Anmeldung |
Inhouse-Schulung nach Absprache | keine | 835,00 € pro Tag zzgl. Anreise + ggf. Übernachtung |