Modul VII

Der kleine Unterschied und seine Folgen für die Kommunikation

Mit ca. 3 Jahren erkennen sich die meisten Kinder als Junge oder Mädchen und beginnen, sich beim Spiel in Jungen- oder Mädchengruppen zusammenzufinden. Einige wenige Mädchen – meist mit robusterer Statur – schließen sich einer Jungengruppe an. Einige wenige Jungen – meist mit feingliedrigem Körperbau – agieren regelmäßig in einer Mädchengruppe.

Diese Zusammenschlüsse finden unabhängig von gendersensibler Pädagogik statt und richten sich danach, mit welcher Kommunikationsweise sich das einzelne Kind wohlfühlt.

Denn „männliche“ und „weibliche“ Kommunikation unterscheidet sich gravierend durch das Vorhandensein oder überwiegende Fehlen von Testosteron. Das bezieht sich sowohl auf Sprache, Mimik und Gestik als auch den Körpereinsatz.

Das Zusammentreffen beider Kommunikationsweisen führt dadurch regelmäßig zu Missverständnissen und wirkt sich in der pädagogischen Praxis vor allem in den Interaktionen „weiblicher“ Fachkräfte mit „männlichen“ Kindern aus. Ohne es zu wissen bzw. zu wollen, verursachen die betreffenden Fachkräfte so manches Mal selbst:

  • dass ihnen nicht zugehört wird bzw. sie nicht verstanden werden
  • dass noch einmal gemacht wird, was sie gerade untersagt haben
  • vermeintlich provozierendes Verhalten und daraus resultierende Machtkämpfe
  • Unruhe in Jungs-Spielgruppen

Hier ein Beispiel:

Eine Ablehnung / Verneinung unterstreicht eine „männliche“ Person mit dem Unterbrechen des Blickkontaktes, dem Abwenden des Gesichts oder gar dem Wegdrehen des Oberkörpers. Eine „weibliche“ Person hält den Blick, um zu prüfen, wie ihr Gegenüber die Ablehnung aufnimmt.

Wenn Sie nun einem Jungen sagen, dass er mit etwas aufhören soll, und ihn dann weiter anschauen, versteht er das nicht als „nein“. Im Gegenteil, er fühlt sich eingeladen, die Handlung zu wiederholen. In „seiner Sprache“ braucht es die Aussage UND das Unterbrechen des Blickkontaktes, besser noch das Abwenden – eine Kleinigkeit mit großer Wirkung.

Deshalb ist in der pädagogischen Praxis neben Genderbewusstsein und der Akzeptanz von mehr als zwei Geschlechtern das Wissen um die Unterscheide in der Kommunikation wichtig, die auf mehr oder weniger vorhandenem Testosteron beruhen. Zu erkennen, in welcher Sprache Ihr Gegenüber kommuniziert, ermöglicht Ihnen:

  • es in seiner Sprache anzusprechen
  • Missverständnisse zu vermeiden
  • die Beziehung zu stärken
  • sich weniger angegriffen zu fühlen
  • Kinder noch besser auf deren Entwicklungsweg zu begleiten
  • sich mehr Respekt bei Jungen zu verschaffen
  • sich selbst die Arbeit zu erleichtern

Inhalt des Seminars:

  • Hormone und ihr Einfluss auf die Entwicklung des Kindes
  • „männliche“ Kommunikationsmuster und Gruppenstrukturen
  • „weibliche“ Kommunikationsmuster und Gruppenstrukturen
  • Missverständnisse, die beim Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Muster entstehen
  • Kommunikationsform des Gegenübers erkennen und passend beantworten (z.B.: Umgang mit „Patriarchen“ in Elterngesprächen)
  • Praxisbeispiele

Seminare

Modul VII – Der kleine Unterschied und seine Folgen für die Kommunikation

Jedes Thema ist separat buchbar und verpflichtet nicht zur Teilnahme an anderen Modulen.

DatumKursnr.Preis
Bremen
04.+05.11.2024
siehe Allgemeine Infos
VII-HB-2024250,00 € pro Person
Anmeldeschluss: 16.09.2024
Anmeldung
Hannover
23.+24.09.2024
siehe Allgemeine Infos
VII-H-2024250,00 € pro Person
Anmeldeschluss: 22.08.2024
Anmeldung
Magdeburg
14.+15.10.2024
siehe Allgemeine Infos
VII-MD-2024250,00 € pro Person
Anmeldeschluss: 09.09.2024
Anmeldung
Inhouse-Schulung
nach Absprache
keine825,00 € pro Tag (2024)
835,00 € pro Tag (2025)
zzgl. Anreise + ggf. Übernachtung